Die Pfingstferien sind endlich da und es geht für uns nach Ägypten. Warum Ägypten? Wir wollten ein Reiseziel, das nicht zu weit weg ist für eine Woche Urlaub, aber schon schön warm und in einer mittleren Preiskategorie, da wir ja dieses Jahr schon viel Urlaub gemacht bzw. geplant haben. Und: wir waren noch nie in Ägypten! Also, los geht es!
(zusätzlich haben wir die Liste der Stationen bei Tripadvisor bereitgestellt)
Abreise
Wie immer sind wir mit dem Auto zum Flughafen gefahren und dieses wurde dort – wie mittlerweile gewohnt – von Travelcar in Empfang genommen. Das war super unkompliziert und es ging weiter zum Checkin. Das war dafür dann eine Katastrophe: wir waren 2.5 Stunden vor Abflug da, eine ewig lange Schlange und es ging nur sehr langsam voran. Wir sind mit AirCairo nach Hurghada geflogen. Das gestaltete sich im Vorfeld als sehr schwierig, wir wollten Sitzplätze reservieren, AirCairo kann man aber telefonisch nicht anrufen, landet dann bei Sunexpress und selbst dort war das erst im vierten Anlauf möglich. Eine Bestätigung bekamen wir allerdings nicht, es wurden nur 50 Euro vom Konto abgebucht. Online ging auch gar nichts. Also, waren wir gespannt, ob das überhaupt geklappt hat – es hat geklappt, was ein Glück.
Dann weiter durch die Sicherheits- und Passkontrolle und so erreichten wir das Gate gerade noch rechtzeitig. Und dann: hatte der Flieger eine Stunde Verspätung.
Endlich ab in den Flieger. Das Flugzeug war eine A320-neo, von der Ausstattung soweit ok. Der Service – äh – welcher Service? Es gab stilles Wasser, den Rest musste man kaufen. Die Kinder hatten so einen Hunger, also kauften wir 2 Baguettes (das war eigentlich eher ein Hot-Dog-Brötchen trocken belegt mit Wurst und ein Päckchen Ketchup dazu) und ein Stück Kuchen für 19 Euro!!! Später gab es noch einen Kaffee zum selber anrühren für 3 Euro.
4.5 Stunden Flug vergingen sehr schnell und endlich waren wir da. Kurz vor Landung gab es noch ein Einreiseformular. Man sagte uns, wir könnten eines für die ganze Familie ausfüllen und mitreisende Begleitpersonen einfach auf dem Formular mit angegeben. Später an der Passkontrolle stellte sich heraus, dass das nicht der Fall war – wir mussten für jede Person ein separates Formular ausfüllen.
Visum
Zur Einreise nach Ägypten benötigt man ein Visum. Das kann man entweder im Vorfeld online kaufen oder vor Ort erwerben. Wenn man es online kaufen möchte, sollte man folgende Punkte bedenken:
- Man sollte es mind. 10 Tage vor Einreisedatum beantragen, ansonsten steigen die Kosten exponentiell in die Höhe
- Die Online-Anbieter sollte man sorgfältig auswählen, viele „zocken“ einen ab und verlangen sehr hohe Preise
Vor Ort warten noch vor der Kofferausgabe die Reiseveranstalter, die einem ein Visum geben, für ca. 30 Euro pro Person.
Alternativ kann man das Visum auch an einem Schalter nebendran bei der Bank of Egypt kaufen, hier kostet es ca. 25 Euro pro Person.
Wir hatten es im Vorfeld online besorgt, würden jedoch, falls wir jemals wieder nach Ägypten kommen, die Variante vor Ort wählen. Das geht sehr schnell und ist deutlich günstiger.
Nebenbei bemerkt, wurden wir nirgendwo nach dem Visum gefragt, es wurde nicht mal gesichtet und blieb einfach nur im Rucksack.
Stattdessen gab es überall sinnlose Kontrollen z.b. wird 10 meter nach der Passkontrolle durch eine weitere Person der Stempel kontrolliert, den der Beamte an der Passkontrolle gerade eben reingestempelt hat
Transfer zum Hotel
Da wir den Flug (AirCairo über booking.com) und das Hotel (Titanic Royal über HolidayCheck.de) separat gebucht hatten, brauchten wir noch einen Transfer. Diesen haben wir über mytransfer.com bereits vor Anreise gebucht. Das war sehr komfortabel und nach der Gepäckausgabe wartete man mit einem Schild mit unserem Namen auf uns (und das auch noch, obwohl wir deutlich verspätet ankamen). Preislich lagen wir hier bei 20 Euro, die Fahrt dauerte ca. 10-15 Minuten.
Hotel Titanic Royal, Hurghada
Da wir abends ankamen, hatten wir im Hotel einen schnellen Checkin und konnten direkt ins Zimmer. An der Rezeption hatte man uns nur schlecht verstanden, deutsch und englisch wurde hier nur sehr rudimentär gesprochen. Unsere Koffer wurden in unser Zimmer gebracht. Wir hatten ein 2-Raum-Zimmer, vorne 2 Betten für die Kinder, dann das Bad und dann das Elternschlafzimmer mit sehr breitem Doppelbett. Wir hatten noch um ein Zustellbett gebeten, das kam auch prompt. Da wir sehr spät im Hotel ankamen, wurde uns noch ein Sandwich gebracht. Das war zwar ähnlich trocken wie das im Flugzeug, aber immerhin.
Hotelanlage und Poollandschaft
Die Hotelanlage war wie beschrieben. Es gab eine schöne Poollandschaft und 2 schöne Kinderpools und alles direkt am Meer. Einziges Problem, der eine Kinderpool war nicht in Betrieb und wurde die ersten 3 Tage repariert. Danach wurde wieder Wasser reingefüllt und wir konnten ihn wieder benutzen. Alle Pools sind Folienpools, die leider an der Wasserkante schwer ausgeblichen und teilweise deutlich gelb-bräunlich sind. Die ersten Tage kam uns das Wasser in den Pools noch recht kalt vor, nach 3 Tagen hatte sich das gelegt, wahrscheinlich mussten wir uns erst mal eingewöhnen. Außerdem sind wir sicher kein Maßstab, da wir alle eher eine Wassertemperatur von 30 Grad und mehr bevorzugen.
Bei Nacht sieht es wirklich sehr schön aus.
Für die Kinder gibt es in der Hotelanlage zwei schöne Kinderpools.
Restaurants
Es gibt ein Hauptrestaurant und ca. 5 A la carte Restaurants. Wir waren einmal im „Mongolian Grill“, das war sehr lecker und hat den Kindern gut gefallen, da der Koch auf einer riesigen Kochplatte immer eine große Flamme erzeugte. Wir fanden das Essen im Hauptrestaurant soweit gut, es gab jeden Abend einen Themenabend, so dass die Gerichte immer wechselten. Außerdem gab es eine Nudelstation, hier waren unsere Kinder immer und haben sich die Nudeln frisch zubereiten lassen.
Frühstück war von 7:00-10:00, Mittagessen von 12:30-14:30 und Abendessen von 18:30-21:00. Von 10:30-11.30 und 21:00-22:00 Uhr gab es noch ein spätes Frühstück bzw. Abendessen. Das lohnt sich aber nicht wirklich, die Auswahl ist nur ein Mini-Bruchteil von dem, was es zu den Hauptmahlzeiten gibt.
Zum Frühstück gab es immerhin eine „Eier-Station“, an der man sich die Eier frisch zubereiten lassen konnte und frischer Orangensaft. Ansonsten lies der Service sehr zu wünschen übrig: entweder bekam man kein Besteck oder es kam niemand, bei dem man Getränke bestellen konnte oder die bestellten Getränke kamen ewig nicht. Freundlichkeit oder Zuvorkommenheit ist bis auf ein paar Ausnahmen leider nicht wirklich vorhanden (das gilt gefühlt für jeden von uns besuchten Ort in Ägypten).
Am Strand gibt es noch ein Beach-Restaurant, hier bekommt man über den ganzen Tag einen kleinen Snack (Salate, Pommes, Fleisch, Nudeln, Nachtisch und Eis aus einer Soft-Eismaschine). Leider sieht es hier hin und wieder wie nach einer großen Essenschlacht aus. Das liegt vor allem an den Gästen, denen wirklich alles egal ist, da kann ein ganzer Teller mit Essen runterfallen, der wird einfach liegen gelassen.
Was uns persönlich sehr gestört hat, dass außer direkt drinnen im Restaurant überall geraucht wurde, auch egal ob Kinder am Tisch saßen oder nicht.
Bars und Minibar
Die Minibar im Zimmer wird täglich mit 0.5 L stillen Wasserflaschen sowie einer Dose Cola und Sprite gefüllt. Am Strand und am Pool, sowie im Hauptgebäude gibt es jeweils eine Bar mit einer Auswahl an All Inclusive Getränken und Cocktails (ca. 5 alkoholische und 5 nicht-alkoholische). Hier haben wir sehr schnell gelernt, dass man die eher nicht trinken kann. Sie haben mit dem, was wir unter Cocktails verstehen, wenig zu tun. Wenn die Getränke nicht gerade aus dem Schlauch kommen, sind sie auch warm (z.B. die Flaschen stilles Wasser oder der Wein). Des Weiteren bekommt man die Getränke in Plastikbechern serviert, was soweit ok ist, allerdings sind das nur selten so Hart-Plastikbecher und viel häufiger so dünne Einweg-Plastikbecher wie Joghurtbecher mit entsprechendem „Joghurtbecherrand“, die man aufgrund der Instabilität nicht mal tragen kann. Das ist wirklich schade, zumal diese Becher bei jedem kleinen Windstoß umgepustet werden und anschließend am Strand, im Meer oder irgendwo in der Anlage herumfliegen.
Plastik
Das bringt mich zum nächsten Thema: Plastik! Ägypten scheint aus unserer Sicht ein wahres Plastikproblem zu haben. Im Meer tritt man immer wieder in Plastiktüten, was kein Wunder ist bei der Menge an Plastik, die hier verwendet wird. Die Strandhandtücher sind im Zweierpack in eine große Plastiktüte gepackt und werden so an der Handtuchausgabe aus der Plastiktüte gezogen. Eine Plastiktüte pro 2 Handtücher, man kann schnell hochrechnen, wieviele unnütze Tüten hier anfallen. Gleiches mit den Zimmerhandtüchern, die kommen jeden Tag neu in einer Plastiktüte. Dann die Plastikbecher, die so leicht wegfliegen. Beim Abendessen wird das Besteck mit der Serviette extra von einer Person in eine Plastiktüte gepackt und dann erst dem Gast auf den Tisch gelegt – das Resultat, man nimmt es direkt aus der Plastiktüte, die dann natürlich auch irgendwann einfach wegfliegt. Die Getränke gibt es mit separat eingepackten Plastikstrohhalmen etc. Wir glauben, hier könnte man einiges tun, um die Natur nachhaltig zu schützen und es ist erschreckend, wenn man diesen Müll dann wieder im Meer findet.
Meer und Strand
Ein großer Pluspunkt geht an den Strand und an das Meer. Das Hotel liegt an einer tollen Sandbucht mit herrlichem Sand, der sich super eignet, um Sandburgen und alles möglich zu bauen. Es gibt ausreichend Liegen am Strand, egal, wann wir kamen, es war immer Platz. Es geht nur sehr flach ins Wasser, man kann mehrere hundert Meter stehen, selbst die Kinder, bis man eine Sandbank erreicht. Je nach Wasserhöhe war das das Highlight für unsere Kinder. Hier haben wir stundenlang gespielt. Durch das flache Wasser, erwärmt sich dieses extrem über den Tag und ist wie eine Badewanne. Hier hätte man sich bei 42 Grad Außentemperatur manchmal sogar mehr Abkühlung gewünscht. Rechts und links grenzt kein Hotel an, so dass man hier wirklich das Gefühl hat, exklusiv am Strand sein zu können.
Wasserpark
Fast zu jedem Hotel in Ägypten gibt es einen Wasserpark mit unzähligen Rutschen. Auch bei uns. Man konnte hier täglich ohne Aufpreis mit dem Shuttle hinfahren (es war schräg gegenüber vom Hotel, 1 Minute Fahrt). Dieser fährt alle 30 Minuten. Die Kinder waren hier total angetan, es gibt eine Menge Rutschen, die „großen“ Rutschen sind erst ab 10 Jahren (zum Leidwesen unserer Kinder) und hier wird auch jeder nach dem Alter gefragt, wenn er noch nicht wie 10 aussieht. Die anderen „kleinen“ Rutschen dürfen Kinder bis 12 Jahre rutschen. Hier gibt es aber auch einiges an Auswahl und die Kinder hatten viel Spaß. Als Gast vom anderen Hotel darf man auch Getränke und Snacks von dort nehmen und kann hier mehrere Stunden voller Spaß verbringen.
Animation
Von der Animation haben wir nicht sehr viel mitbekommen. Es wird 2x täglich eine kleine Kinderbetreuung mit wechselndem Programm angeboten, ähnlich auch für die Erwachsenen. Abends gibt es um 20:30 eine Mini-Disco und danach Bingo, Spiele, Karaoke für die Erwachsenen. Hierzu gab es einen Stand mit Zuckerwatte (1 Euro) und frischem Popcorn (2 Euro).
Einzig die Schaumparty haben unsere Kinder miterlebt. Hier wird in ein großes aufblasbares Becken Schaum gepustet und alle schäumen sich ein und freuen sich.
WLAN
Es gibt im ganzen Hotel zwar WLAN, aber zum Großteil von wirklich schlechter Qualität. Man muss sich häufig neu einloggen etc. Insgesamt kann man das WLAN nutzen, um mal kurz etwas zu checken, wirklich im Internet surfen war für uns nicht möglich (brauchen wir auch nicht im Urlaub).
Service im Hotel
Der Service hat uns nicht überzeugt. Es wird wenig englisch oder deutsch gesprochen, man wird kaum verstanden und die meisten Mitarbeiter sind nicht sehr zuvorkommend und freundlich. Als Frau erhält man wenig Beachtung und es ist mir nicht selten passiert, dass die Männer an der Bar fortlaufend bedient wurden und ich einfach übersehen wurde. Es laufen immer wieder Spa-Mitarbeiter herum und versuchen, einen für eine Massage zu gewinnen. Wenn man das ablehnt, ist die anfängliche Freundlichkeit auch direkt vorbei.
Einzig unser Zimmerservice war herausragend. Es ist kein Tag vergangen, an dem unser Zimmer nicht direkt nach dem Frühstück fertig und mit schönen Handtuchtieren dekoriert war.
Surfen und Kiten
Direkt vorne am Strand findet sich eine kleine Surfstation Kite Hurghada, mit der wir schon sehr freundlichen Kontakt vor unserem Urlaub aufgenommen haben. Unsere Kinder wollten unbedingt surfen lernen. Kaum angekommen, hat man uns hier begrüßt und die Kinder durften direkt einen Schnupperkurs machen (10 Euro pro Kind). Das hat den Kindern so gut gefallen, dass sie direkt einen 6-stündigen Kurs gebucht haben (120 Euro pro Kind). Das Equipment für die Kinder war zwar nicht das Neuste, vor allem die Surfbretter nicht, dafür sind mit unseren Kindern 3 Surflehrer aufs Wasser, so dass sie einen 1:1 Unterricht hatten. Wir waren an keine Zeiten gebunden, sondern konnten immer kommen und kurzfristig besprechen, wann eine Surfstunde möglich sei. Dazwischen durften die Kinder die Surfbretter nehmen und einfach auf dem Meer paddeln. Wir Erwachsene haben uns dann einen ersten Kite-Kurs gegönnt. Jeweils mit einem Lehrer haben wir die Grundlagen des Kitens gelernt bis wir dann am Ende auf dem Brett standen. Das war einfach herrlich!
Aufgrund des Stehreviers fiel sowohl uns als auch den Kindern da Lernen wirklich leicht. Es war sehr warm, so dass wir nur mit Lycra aufs Wasser konnten.
Das Team der Surfschule war außerordentlich freundlich und kinderlieb, wir durften unsere Luftmatratzen und Sandspielsachen einfach in der Surfstation vorne am Meer lagern und die Kinder wurden teilweise von den Surflehrern in einer Art Taxi-Modus beim Kiten mit aufs Brett genommen für eine kurze Fahrt. Spätestens jetzt haben alle Lust, das weiterzuverfolgen. Der größte Dank geht für uns in diesem Urlaub daher an Ashraf, Omar und Midu!
Seawaves Wassersportzentrum
Im Hotel gibt es ein Wassersportzentrum gegen Gebühr. Hier kann man alle Arten von Wassersport machen und es werden auch Ausflüge angeboten, z.B. zur Orange Bay (Preis ca. 70-100 Euro für 2 Erw. und 3 Kinder) oder 3 Stunden Glasbodenboot fahren (50 Euro), sowie einige weitere Schnorchelausflüge. Wir haben hier allerdings keinen Ausflug gebucht.
Ausflug nach Luxor
Wenn wir schon in Ägypten sind, wollten wir zumindest einmal etwas von der Kultur sehen. Die Pyramiden waren uns für einen Ausflug zu weit weg, also haben wir bereits im Vorfeld einige Angebote eingeholt für einen Ausflug nach Luxor in das Tal der Könige. Wir haben den Ausflug dann gemeinsam mit einer befreundeten Familie, die ebenfalls in Hurghada war (allerdings in einem anderen Hotel) mit Memnon Reisen gemacht. Die Planung und der Kontakt waren im Vorfeld sehr freundlich, die ganze Kommunikation lief über What’s App auf deutsch, quasi in Echtzeit. Wir wurden dann um 5:00 Uhr an unserem Hotel abgeholt und dann ging die Reise los Richtung Luxor, etwa 4.5 Stunden mit dem Privatbus. Wir hatten einen deutschsprachigen Reiseführer, der uns schon auf der Hinfahrt viel über das Leben in Ägypten erzählte. Unser erster Halt war der Karnak Tempel. Das war sehr beeindruckend, an manchen Stellen etwas voll, das hat sich aber verlaufen, sobald man mehr ins Innere des Tempels kam.
Danach ging es weiter zum Nil, auf dem wir dann eine kleine Fahrt mit einem Motorboot gemacht haben. Hier wurden wir auf dem Weg zum Boot etwas bombardiert von Kindern, die uns Lesezeichen verkaufen wollte und in unseren Handflächen nach Geld gesucht haben. Die Nilfahrt war genau richtig, um sich von der Hitze kurz zu erholen. Danach ging es weiter zum Mittagessen in ein sehr ursprüngliches Restaurant. Wir fanden das Essen grandios, hatte es doch für uns den Eindruck sehr traditionell zu sein!
Dann ging die Fahrt weiter ins Tal der Könige, in dem wir uns 3 Gräber (Ramses I, III und IV) angeschaut haben. Das Grab des berühmten tutench Amun kostet Aufpreis, ist aber lt. unserem Reiseführer gar nicht so prächtig, dass sich das lohnen würde. Zusammen mit den Informationen von unserem Reiseführer haben uns die Gräber sehr beeindruckt. Auch die Kinder kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Es war nur sehr heiß und die Luft in den Gräbern teilweise sehr verbraucht. Die Mitarbeiter in den Tempeln holen die Kinder sehr freundlich hinter die Absperrungen und machen schöne Fotos – anschließend wollen sie allerdings Geld.
Eigentlich sollte es dann zum Tempel von Hatschepsut gehen, der liegt allerdings in der prallen Sonne – unser Guide fragte daher, ob er das Programm etwas anpassen sollte, wir könnten auch einen Tempel besichtigen, der mehr im Schatten liegt – guter Vorschlag. Wir haben den Tempel von Hatschepsut immerhin von Weitem aus dem Bus gesehen.
Dann ging es zum Totentempel von Ramses III. Und das war eine sehr gute Entscheidung. Denn erstens waren wir fast die einzigen, zweitens waren weite Teile im Schatten und drittens war der Tempel ausgesprochen sehenswert.
Danach haben wir noch einen kurzen Stop an den Memnonkollossen gemacht, bevor es wieder 4.5 Stunden in Richtung Hotel ging.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir hier einen wirklich traumhaften Ausflug hatten. Die Kommunikation war einwandfrei, der Preis ebenso (ca. 120 Euro* pro Erw., Kinder), der Reiseführer und der ganze Ausflug hat uns einen tollen Einblick in die Kultur Ägyptens gegeben ohne dass jemals das Gefühl aufkam, es wäre langweilig oder „wann geht es endlich weiter“. Wir haben keinen Halt an Souvenirstationen gemacht und wurden an denen der Tempelanlagen etc. gut vorbeigeführt.
Beim Hotel hatten wir eine Lunchbox bestellt, die war jedoch nicht so ganz für uns genießbar, so dass wir die Lunchboxen an die Einheimischen am Straßenrand verteilt haben, die sich auch sehr gefreut haben.
Wer einen solchen Ausflug machen möchte, sollte aber unbedingt bedenken, dass es sehr, sehr heiß ist. Wir hatten so ca. 42 Grad, an den nächsten Tagen war es schon 46/47 Grad.
Shopping und Apotheke
Direkt in unserem Hotel gab es ein paar kleine Geschäfte mit Souvenirs etc. Wie man es erwartet, wird man förmlich in die Shops gezogen und zum Kaufen und Handeln animiert. Wir haben für den Ausflug ein paar Chips gekauft und selbst diese mussten wir von 2 auf 1 Euro runterhandeln.
Es gibt im Hotel auch direkt eine Apotheke, zum Glück brauchten wir diese nicht.
Durchfall alias ’Pharaos Rache‘
Vier von uns ereilte die Rache des Pharao, d.h. wir wurden von Bauchkrämpfen und Durchfall heimgesucht. Ein Teil nach 3-4 Tagen, ein Teil erst gegen Ende der Woche. Unserem kleineren 7-Jährigen war auch übel, er musste erbrechen. Insgesamt muss man das im Urlaub nicht unbedingt haben. Wir hatten mit Probiotika etc. unseren Darm vorher auf Vordermann gebracht, das hat aber nicht wirklich geschützt. Mit Einsetzen des Durchfalls haben wir alle Pentofuryl genommen, damit war es zumindest nach 1 Tag erträglich, so dass wir den Urlaub genießen konnten.
Hitze und Moskitos
Im Laufe der Woche wurde es immer heißer bis über 40 Grad. Obwohl wir es alle sehr gerne warm und auch heiß mögen, war das fast schon zu viel des Guten. Kombiniert mit dem Durchfall ging uns das schon teilweise an den Kreislauf. Auch das Meer wurde immer wärmer und gegen Nachmittag fühlte es sich fast schon ein bisschen schleimig an. Der Sand war ab mittags so heiß, dass man sich die Füße verbrannte und schnell zum Meer rennen musste.
Besonders abends gab es diese bekannten kleinen Moskitos, die auch gerne zugestochen haben. Wir sind daher nur mit LINK Anti-Brumm raus. Obwohl wir im Zimmer immer die Türen geschlossen hatten und so Anti-Moskito-Stecker hatten, hatten wir jede Nacht Besuch von Moskitos.
Zeitweise kamen gegen Spätnachmittag so eine Art kleiner Sandfliegen (1-2 mm groß), die konnten ganz schön auf der Haut pieksen.
Fazit
Wir haben einen schönen Urlaub erlebt mit außerordentlich positiven Highlights, aber auch einigen Abstrichen, die man, wie wir finden, aber in Anbetracht des Preises auch akzeptieren kann:
Vorteile:
- Eher kurze Reisezeit
- Warmes Meer, Stehrevier, Sandbank
- Sehr freundlicher und kooperativer Surfspot: Surfen und Kiten in einem nicht überfüllten Stehrevier – für Anfänger perfekt
- Prinzipiell gutes Hotel mit einigen Mängeln (s. Bericht)
- Schöner Ausflug in die Kultur Ägyptens
Nachteile:
- Mentalität der Hotelmitarbeiter wenig service-orientiert
- Bereits im Juni sehr heiß
- Wenig Aktivitäten außerhalb des Hotelresorts möglich
- Etwas viel Plastikmüll im Meer
- Man muss mit Durchfall rechnen