Tropical Islands

Dieses Mal hat es uns in den Osterferien mit dem Wohnmobil in die Nähe von Berlin verschlagen – genauer gesagt nach Krausnick in Brandenburg, wo sich das bekannte Tropical Islands befindet. Voller Vorfreude und gespannt, was uns in Europas größter tropischer Urlaubswelt erwartet, haben wir dort eine Nacht auf dem angrenzenden Campingplatz verbracht und natürlich die riesige Halle samt ihrer Attraktionen ausführlich erkundet. Eins vorweg: Die Dimensionen sind wirklich beeindruckend – aber nicht alles glänzt wie eine frisch polierte Muschel im Südseesand.

Die Halle: Ein technisches Wunderwerk mit tropischem Innenleben

Das Tropical Islands befindet sich in einer der größten freitragenden Hallen der Welt. Ursprünglich war sie für den Bau von Zeppelinen gedacht – allerdings hob hier nie ein Luftschiff ab. Stattdessen beherbergt sie heute auf rund 66.000 Quadratmetern eine tropische Erlebniswelt, die ihresgleichen sucht. Mehr als 50.000 Pflanzen, künstliche Lagunen, Sandstrände, Regenwaldpfade, Wasserrutschen und verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten direkt im Schwimmbad machen das Ganze zu einer Mischung aus Badeparadies und Erlebnisresort.

Die Kuppel selbst ist zwar architektonisch sehr beeindruckend, aber wer sich am Detail stört, dem fällt vielleicht – wie uns – der graue Himmel auf: Die Decke ist metallisch-grau und erinnert eher an Gewitterstimmung als an karibische Leichtigkeit. Beim Blick durch die Palmen nach oben fehlte uns das typische Urlaubsfeeling.

Becken, Rutschen und Wasserwelt

Im Zentrum stehen zwei große Badebereiche:
Die Südsee-Lagune mit Sandstrand, sanftem Einstieg und tropischem Ambiente und die Lagune, ein weiteres großes Becken mit Brücken, Wasserfällen und Whirlpools.

Beide sind aus Edelstahl gefertigt, was zwar hygienisch und langlebig ist, aber optisch eben Geschmackssache – für uns wirkte das eher kühl als einladend. Dafür gibt es ein großes Rutschparadies: Der „Jungle Splash“ bietet mit mehreren Röhrenrutschen Spaß für verschiedene Altersklassen. Allerdings war hier teilweise Geduld gefragt – rund 20–30 Minuten Wartezeit pro Rutsche waren normal.

Ein echtes Highlight ist der Außenbereich „Amazonia“ mit einem Strömungskanal, der zu den längsten Europas zählt. Leider war dieser recht rau, was sich bei uns in Form eines ordentlich verkratzten Rings bemerkbar machte.

Liegeflächen, Spinde und Gastronomie

Drinnen gibt es viele Liegen – zumindest theoretisch. Wer nicht früh da ist, hat nicht so gute Karten: Die Plätze sind sehr eng gestellt, es ist schwierig durchzukommen und eine freie Liege zu finden. Auch bei den Spinden ist frühes Erscheinen hilfreich – sonst heißt es improvisieren.

Was das leibliche Wohl betrifft, bietet Tropical Islands verschiedene Bars und Restaurants, von Burger über asiatisch bis hin zu Cocktails. Preislich bewegt sich alles auf hohem Freizeitpark-Niveau. Leider ist hier – wohl durch die Menschenmassen – nicht immer alles im Griff: Unsere Kinder bekamen im Restaurant aus Versehen einen alkoholischen Cocktail. Glücklicherweise haben sie es selbst bemerkt. Das Personal reagierte freundlich und entschuldigend – sicherlich ein Zeichen dafür, dass die Belastung für die Mitarbeitenden hoch ist.

Übernachten mit Stil – mitten im Erlebnis

Wer mag, kann direkt im Tropical Islands übernachten – entweder in Zelten im Regenwald, in schicken Lodges oder sogar in kleinen Häusern. Das ist praktisch, denn: Bei Übernachtungen ist der Eintritt für beide Aufenthaltstage inklusive, sogar bis tief in die Nacht (auch, wenn man auf dem Campingplatz übernachtet). Für Familien oder Tropenfans, die mehr als einen Tag genießen wollen, eine tolle Option. Wenn man allerdings in den Zelten übernachtet, muss einem schon bewusst sein, dass die Umgebungsluft tropisch warm ist.

Unser Camping-Erlebnis direkt nebenan

Wir haben uns für den Campingplatz direkt am Tropical Islands entschieden – ideal für Wohnmobilreisende. Die Anreise war unkompliziert, an der Rezeption wird einem ein Platz zugewiesen. Die Sanitäreinrichtungen waren in Ordnung, aber man sollte wissen: Toiletten und die Entsorgungsstation befinden sich nur am Anfang des Platzes. Je nach Stellplatz bedeutet das einen ordentlichen Spaziergang.

Dafür war es nachts angenehm ruhig – richtig entspannt. Der Shuttlebus zum Tropical Islands fährt alle 30 Minuten und wurde uns beim Einchecken angekündigt. Allerdings wurde nicht erwähnt, dass über Mittag Pause ist – wie viele andere warteten wir vergeblich, bis wir schließlich gelaufen sind. Der Fußweg dauert rund 15–20 Minuten und ist machbar, aber mit Badesachen und Kindern etwas mühsam.

Abends war es im Shuttle dann eng und voll, da merkt man, dass der ganze Betrieb auf maximale Auslastung getrimmt ist.

Unser Fazit

  • Beeindruckende Halle besonders für Technik- und Bauwerksfans.

  • Wunderschöne tropische Gestaltung mit Palmen, Lagunen und tropisches Flair

  • Graue Decke und Metallbecken mindern Atmosphäre

  • Viele Rutschen und Wasserbereiche, teilweise mit langen Wartezeiten.

  • Sehr voll in den Ferien oder am Wochenende

  • Liegen- und Spindensituation schwierig

  • Gastronomie ok, aber teuer

  • Tolle Option für Übernachtungsgäste: pro Übernachtung am Tag davor und danach je vollen Tage Zugang inklusive, auch bis in die Nacht – lohnt sich bei geplantem längeren Aufenthalt

  • Shuttle hilfreich, aber mit Tücken: Halbstündiger Takt, aber Mittagspause nicht kommuniziert – Fußweg ca. 15–20 Minuten.

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